Skan
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Was ist Skan? | Maarten Aalberse

ERDUNGS-ANGST UND DIE SCHWARZE NACHT DER SEELE Teil1

Von Maarten Aalberse, Den Haag (Niederlande)

Einführung

In diesem Artikel möchte ich den therapeutischen Prozess als Prozess der Erdung untersuchen. Meine Perspektive ist also eine andere als die, die ich in meinem früheren Aufsatz über Bindungsstile einnahm.
Im ersten Teil will ich einige Grundkonzepte und philosophische Hintergründe illustrieren. Sie gehen auf antike Traditionen westlicher Spiritualität, auf modernes psychodynamisches und existentielles Denken und meine eigenen Erfahrungen mit der neo-reichianischer Therapie zurück. Auf dieser theoretischen Perspektive aufbauend, komme ich im zweiten Teil des Textes zum therapeutischen Prozess. Weil das Therapiemodell, das fames Masterson aufgrund seiner langen Erfahrung mit narzisstischen Klienten und Borderlinern entwickelte, höchst wichtig für das Thema ist, werde ich eine Zusammenfassung seiner Theorien vorstellen und darüber sprechen, was sein Modell mit der Bindungstheorie und dem Erdungsprozess zu tun hat.
Danach erläutere ich einige Möglichkeiten, Neigungen, sich selbst vom Boden abzuheben oder in ihm zu versinken, diesen beiden Grundmustern der Ungeerdetheit, entgegenzuwirken.
Wenn sich der Klient allmählich besser erdet, kommt er mit erschreckenden Verlassenheitsgefühlen in Berührung. Ich werde versuchen, die wichtigsten emotionalen Komponenten der auftauchenden Verlassenheitsdepression aufzuhellen. Mit Hilfe der Bindungstheorie zeige ich dann, wie mit dieser Dunkelheit auf den vier Bindungsebenen umgegangen werden kann.
Im Laufe der Therapie schreitet der Klient von der Verlassenheit zur Anerkennung seines existentiellen Alleinseins. Wie wird dieses Alleinsein auf den vier Ebenen der Bindung (möglicherweise) erlebt? Existentielles Alleinsein ist sowohl schmerzhaft als auch herausfordernd. Ich werde einige Wege vorschlagen, auf denen die Klienten diese Herausforderung annehmen können, um sich selbst zu heilen.

Der Klient wird vielleicht von seinem Alleinsein stark beherrscht. Dann muss er sich (wieder) für die kollektive oder universale Dimension seiner Erfahrung öffnen. Das muss keine Flucht vor dem Alleinsein bedeuten; Ziel ist vielmehr, die existentielle Polarität (von Alleinsein und Zugehörigkeit, oder wie Bugental sagt: "Of being both apart and a part", "Sowohl getrennt als auch Teil zu sein") in eine dynamische Balance zu stellen. Ich stelle deshalb auch einige Interventionen vor, die dem Klienten helfen, sich mit der universalen Dimension neu zu verbinden. Belohnt wird dieser Prozess letztlich mit jenen kostbaren, das Alleinsein transzendierenden Momenten und der Erfahrung der Einheit (die sich von der Erfahrung der Universalität unterscheidet). Darauf gehe ich jedoch nur andeutungsweise ein. Diesem Thema die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient, verlangt etwas "jenseits von mir" oder befindet sich zumindest jenseits der Zeit und des Raums, den ich hier zur Verfügung habe.

TEIL 1: DIE THEORETISCHE PERSPEKTIVE

Die Erdungs-Angst

Als ich mit Jay Stattman arbeitete, benutzte er ein- oder zweimal den Begriff "Erdungs-Angst". Weil er aber ein Mann war, der ständig nach neuen Bildern und neuen Ansätzen suchte, ließ er dieses Konzept, kaum dass er es gefunden hatte, auch schon wieder fallen.
Für mich bezieht es sich auf den Schrecken, den der Klient erlebt, wenn er, auf der Suche nach dem Boden seiner Existenz, mit einer bedrohlichen Leere konfrontiert wird und sich von allem und jedem verlassen fühlt. Der Begriff "Erdungs-Angst" deckt, so glaube ich, genau das ab, was der Klient erlebt, wenn er dieser äußersten Verlassenheit begegnet.
Ein Kind (ich glaube fest daran, dass diese Gefühle der Verlassenheit ihre Wurzeln in den frühesten Lebensjahren eines Menschen haben) fühlt sich verlassen, wenn es nicht das bekommt, was es lebenswichtig braucht, wenn es abgelehnt, missbraucht, lächerlich gemacht wird, wenn seine Gefühle nicht anerkannt oder zur Seite gestoßen werden. Wenn die Bezugsperson den Schmerz des Kindes nicht annehmen und mit Mitgefühl reagieren kann (was mehr oder weniger häufig geschieht), vertieft sich das Gefühl der Verlassenheit beträchtlich. Das Kind introjiziert nun allmählich die ablehnende Haltung der Bezugsperson. Damit versucht es einerseits, irgendwie doch den Kontakt zu den Eltern zu halten und andererseits, sich selbst von seinen eigenen erschütternden Verlassenheitsgefühlen zu distanzieren.
Das behindert natürlich die weitere Entwicklung des Kindes hin zu Autonomie und Ganzheit. Die primäre Bindung zwischen Kind und Elternteil ist zerbrochen und wird durch eine stressige, quälende und gestörte Verbindung ersetzt. Äußerlich scheint sich das Kind der misslichen Lage anzupassen. Innerlich nährt es jedoch den Traum von der idealen Person, die es für immer aus seiner Verlassenheit rettet. Weil allerdings kein realer Mensch und keine reale Umwelt diesen Rettungstraum erfüllen kann, verstärken sich die unterschwelligen Verlassenheitsgefühle ständig.

Die essentielle therapeutische Aufgabe besteht darin, eine heilende Verbindung zwischen Therapeut und Klient aufzubauen. Sobald der Therapeut herausgefunden hat, wo der Klient in seiner Entwicklung stecken blieb (d.h., bei welchen Grundbedürfnissen er sich am meisten verlassen fühlt und welches primäre Recht ihm am heftigsten verweigert wurde), weiß er, welcher Bindungsstil nötig ist, um eine Veränderung auf grundlegender Ebene zu fördern.

Während der einen Phase des Therapieprozesses mag die Hauptaufgabe des Therapeuten sein, den Klienten zu "halten", während anderer Phasen sollte er eher "nährend" vorgehen und in wieder anderen der positiv konfrontierende Lehrer oder auch Partner sein. Diese Bindungsstile geben dem Klienten die notwendige Sicherheit, die er braucht, bevor er seiner Erdungs-Angst ins Gesicht schauen kann. Sie berühren ihn andererseits genau dort, wo er verlassen wurde. Der Klient kann nun anfangen, sich seinen Illusionen und Verlassenheitsgefühlen zu stellen und seine Verluste zu betrauern. Er kann allmählich die realistisch guten Bilder von anderen Menschen internalisieren und sich unerledigten Entwicklungsaufgaben widmen. Er wird fähiger, sich flexibler und erwachsener mit Menschen, die ihm wichtig sind, zu verbinden.

Einige Anwendungen dieser Bindungstheorie werde ich weiter hinten im Text noch eingehender beschreiben. Hier möchte ich betonen: die Konfrontation und Durcharbeitung der Verlassenheitsdepression ist ein essentieller Aspekt des Wachstums hin zu einer reifen Bindung und zu ganzheitlicher Wahrnehmung.

Die schwarze Nacht der Seele

Der Begriff "Schwarze Nacht der Seele" kommt in der christlichen Spiritualität vor; er bezieht sich auf eine Periode tiefster Dunkelheit, die der Kontemplative durchleben muss, bevor er selbstlos lieben und aktiv-kreativ Licht in die Welt bringen kann; bevor er, wie es in der christlichen Tradition heißt, ein Ganzheitliches Leben leben kann (Jay Stattman war sicherlich nicht der erste, der in Begriffen eines "Unitiven Prozesses" dachte: in der westlichen spirituellen Tradition wurde der Begriff "via unitiva" bereits im sechsten Jahrhundert verwendet...). Um zu zeigen, was mit dieser schwarzen Nacht der Seele gemeint ist, zitiere ich nun einige charakteristische Beschreibungen aus Underhills klassischer Studie über den westlichen Mystizismus:

"Der Schmerz des Liebenden, der plötzlich seine Geliebte verloren hat; ... Gefühle der Leere, der Machtlosigkeit, der Einsamkeit und des Stillstands; ... eine überwältigende Empfindung von Dunkelheit und Trennung; ... eine Periode völliger emotionaler Mattigkeit und Öde; ... ein Sturm von Ängsten, Zweifeln, Befürchtungen und Schrecken" (Underhill).
"Ich bin in so tiefe spirituelle Dunkelheit hineingeworfen, dass ich mich völlig in Falschheit und Illusion, die mich und andere täuscht, verloren glaube" (Lucie-Christine).
"Ein bodenloses Versinken in bodenloses Nichts" (Tauler).
"... Du sollst verlassen sein von Gott und den Menschen, ... und alles was Du unternimmst, um Freude und Trost zu erlangen, soll zu nichts zerfallen" (Suso).
"Der Schatten des Todes und die Schmerzen und Qualen der Hölle werden sehr direkt gespürt. Dies kommt aus dem Gefühl, von Gott verlassen und von Seinem Zorn und schwerem Missvergnügen gezüchtigt und hinausgeworfen zu sein. All dies und noch viel mehr fühlt nun die Seele, weil über sie die fürchterliche Besorgnis gekommen ist, dies sei nun immer so. Das gleiche Gefühl der Verlassenheit hat sie zu allen Kreaturen und dass sie Objekt der Verachtung aller ist, besonders ihrer Freunde" (Johannes vom Kreuz).

Die schwarze Nacht der Seele, diese abgrundtiefe mid-life-crisis auf dem spirituellen Pfad, diese äußerste Verlassenheit, erscheint als Ergebnis intensivster Disziplin, wenn hochaufgeladene positive Energien während oder nach einer Meditation durchgebrochen sind. Der Meditierende hatte eine Phase grundlegender mystischer Erfahrungen. Aber die "Bewusstheit des Transzendenten wurde hauptsächlich als Vergrößerung persönlicher Vision und persönlicher Freude empfunden" (Underhill). An diesem Punkt besteht die Gefahr, dass das Ich weniger transzendiert, sondern eher aufbläht. Der Mensch verfängt sich in "spiritueller Gefräßigkeit"; statt "Gott zu lieben" erfreut er sich nur passiv an den "Geschenken Gottes".

Deswegen haben, wie alle großen Lehrer der christlichen Spiritualität sagen, die Entleerung, die Öde und der Schmerz der schwarzen Nacht eine notwendige reinigende Funktion. Man muss diese schwarze Nacht durchleben und durchlei¬den, ohne zu wissen, ob sie jemals enden wird; man muss sich der Realität unterwerfen, um in die wahre spirituelle Reife hineinzuwachsen. Johannes vom Kreuz (dieser große spanische Mystiker und transpersonale Psychotherapeut avant-la-lettre, der den Begriff "Schwarze Nacht der Seele" erfand) beschreibt die Aufgabe der schwarzen Nacht folgendermaßen:

"In dieser öden Leere, wo der Mensch keine Unterstützung mehr auf den vertrauensvollen Wegen der Meditation und des Gebets findet..., in dieser Nacht wird Gott ihn von den Brüsten der Geschenke und Wonnen befreien durch die reine Leere und innere Dunkelheit; Er nimmt Seine Anne von ihm und lässt ihn sich auf seine eigenen Füße stellen."

Der Kontemplative wird "versucht" werden, seine transpersonalen Energien als eine Art "spirituellen Kick" zu benutzen und so das wahre Ziel der Meditation aus den Augen zu verlieren. Die Misere der schwarzen Nacht dient als eine Art "kalte Dusche", als eine erbarmungslose Befreiung von der pseudospirituellen Sucht.

Der Kontemplative wird versucht werden, "seine" transpersonalen Erfahrungen als Beweis dafür zu nehmen, wie weit er doch inzwischen auf dem spirituellen Pfad vorangekommen ist, wie "unendlich demütig" er geworden und wie groß und heroisch doch seine Disziplin ist. In der schwarzen Nacht wird seine illusionäre Grandeur zerschmettert.

Die Meditation gewährt keine "Erfolge" mehr, wohingegen der Meditierende glauben mag, dass er das "Licht nun nach Belieben ergreifen" könne. Die schwarze Nacht der Seele zerstört die illusorische Allmacht.

Konfrontiert von der schwarzen Nacht, wird der Meditierende aus diesen drei Fallen, diesen drei Formen immer wiederkehrender Torheit herausgezogen; deshalb dient die Erfahrung der schwarzen Nacht als extrem radikale und schmerzhafte Befreiung vom spirituellen Narzissmus.

Objekt-Beziehungen und Verlassenheit

Nicht nur in der mystischen Tradition des Christentums wird betont, wie wichtig es ist, sich mit jenen Verlassenheitsgefühlen auseinanderzusetzen, die auftauchen werden, sobald sich der Meditierende für seine tieferen Schichten öffnet. Aus einem ziemlich anderen kulturellen Hintergrund stammend und andere Methoden anwendend, um einen Menschen in Kontakt mit seinen tieferen Wirklichkeiten zu bringen, stellen einige der modernen psychoanalytischen Theorien über den Narzissmus ziemlich das gleiche fest, auch wenn sie eine andere Terminologie benutzen.

Alice Miller z.B. beschreibt das "Drama des begabten Kindes" wie folgt: "Wenn ich von dem, wie meine Eltern mich haben wollen verschieden bin, wenn ich mich nicht auf eine Art und Weise benehme, die dem Bild entspricht, das sie mir aufdrücken, werde ich ignoriert oder zurückgewiesen." Das "wahre Selbst" ist nun isoliert und in einem Gefängnis der Unwirklichkeit eingesperrt. Um das wahre Selbst zu befreien, diese authentische Lust für das Leben, müssen wir uns dem Mangel an Anerkennung für die authentischen Gefühle und Bedürfnisse des Kindes stellen und durch einen Prozess des Trauerns gehen.

James Masterson betont immer wieder: das "falsche Selbst" (1) hat die Aufgabe, die Verlassenheitsdepression abzuwehren. Es ist (zumindest bis zu einem gewissen Grad) nötig, diese Verlassenheitsdepression durchzuarbeiten, bevor sich das geschwächte "wahre Selbst" des Klienten entwickeln kann. Aber die Verlassenheitsdepression, die zuerst als "Erdungs-Angst" auftaucht, ist nicht nur ein Kernthema prä-ödipaler Probleme. Auch beim ödipalen Problem sind Alleinsein (als Ergebnis einer optimalen Lösung der ödipalen Situation) und Verlassenheit (als Ergebnis einer pathologischen ödipalen Situation) zentrale Themen.
Wenn alles gut geht, entdeckt das Kind (und später der Heranwachsende), dass die Tür zum "Schlafzimmer der Eltern für es sanft geschlossen ist", aber "dass die Tür zum Wohnzimmer weit offen" bleibt. Das Kind wird sich allein fühlen, aber nicht verlassen. Aber oft verläuft alles anders: auf erotische Unterströmungen reagierend, fühlt sich das Kind in den "verbotenen magischen Kreis" hineingezogen und wird dann zurückgestoßen; die ''Tür zum Schlafzimmer wird ihm vor der Nase zugeschlagen". Aber auch der "ödipale Sieger" wird isoliert; er verliert einerseits die Bezugsperson seines eigenen Geschlechts als Gefährten und Identifikationsobjekt und ist andererseits viel zu früh erwachsen.
Das Kind wird nun vielleicht, gezwungenermaßen oder verführt, in den Konflikt zwischen seinen Eltern hineingezogen. Es muss eine schlimme Koalition mit einem Elternteil eingehen, der ihn als Alliierten missbraucht. Auf diese Weise verliert es die Bindung zum anderen Elternteil, der nun sein Feind wird. Die tiefste Verlassenheit ist das Schicksal des sexuell missbrauchten Kindes. Sein Vertrauen, seine Unschuld und seine Grenzen wurden verletzt und sein Sein als Kind völlig missachtet. Trotzdem muss es mit einem verwundeten Körper und einem bedrohlichen Geheimnis weiterleben. Meistens verliert es die Unterstützung beider Eltern.

Diskussion:

Sind die spirituelle "schwarze Nacht" und die Verlassenheitsdepression grundsätzlich verschieden oder sind sie enge Parallelen?

Nachdem ich nun sowohl die Erfahrung der schwarzen Nacht, durch die viele kontemplative Menschen gehen, als auch die Gefühle der Verlassenheit, die in der dynamischen Psychotherapie auftauchen, beschrieben habe, bleibt die Frage, wie ähnlich sich diese beiden Prozesse sind. Zu Beginn des Textes stellte ich ihnen Zitate vor, die von Mystikern stammen, welche die schwarze Nacht durchwandert haben. Diese Zitate hätten genauso gut von Klienten kommen können, die sich in einer Verlassenheitsdepression befinden. Ken Wilber stellt andererseits sehr kategorisch fest, dass die narzisstische, die Borderliner- und die neurotische Verlassenheit keinesfalls mit der Verlassenheit in der "schwarzen Nacht der Seele" verwechselt werden sollte. Sie hätten ganz verschiedene Dynamiken; er unterstützt seine Meinung mit zwei Argumenten:

I. Der Mystiker hatte bereits Kontakt mit der Quelle der Glückseligkeit, er hatte die Bedeutung des Lebens geschaut, nur dass er sie wieder verlor. Das sei die Grundverschiedenheit zur (prä) ödipalen Verlassenheit.
2. Ein zweites Argument ist, dass, "egal wie tief die Depression oder Agonie der Schwarzen Nacht auch sein mag, die Literatur in der Tat keine Fälle verzeichnet, wo sie zum Selbstmord führte (im scharfen Gegensatz zur z.B. existentiellen oder Borderline-Depression)." Ich möchte zu beiden Argumenten etwas sagen:

Zu 1. Ich würde den Unterschied zwischen den meisten Klienten und den Mystikern etwas anders beschreiben. Viele Klienten haben die Quelle des Glücks weit zurück in den ersten Monaten ihres Lebens verloren. Der durch die schwarze Nacht schreitende Mystiker verlor den Kontakt mit der Quelle des Glücks erst vor kurzem. Die Erfahrung seines Verlustes ist deshalb schärfer. Er ist sich über das, was er verloren hat, viel bewusster als die meisten Klienten. Man könnte behaupten, dass die "von Gott kommende" "Glückseligkeit der ersten mystischen Erlebnisse" von der Glückseligkeit, die ein Kleinkind in den Momenten der Verschmelzung oder Symbiose mit seiner Mutter spürt, ziemlich verschieden ist. Ich bin mir dessen gar nicht so sicher:
Es ist sehr wohl möglich, dass ein Fötus und ein Kleinkind (zumindest manchmal) nicht nur eine glückselige Verschmelzung mit seiner Mutter erlebt, sondern ebenso mit transzendentalen Realitäten in Kontakt ist. Oder, wie Boadella sagt: "Es gibt eine ganze Menge Beweise dafür, dass der Fötus äußerst medial veranlagt ist." Es kann sein, dass in den ersten mystischen Erfahrungen ein starkes Element wiedererlebter früher prä-personaler Zustände mitschwingt. Es ist auffallend, wie oft spirituelle Lehrer Analogien zwischen einem Kind an der Mutterbrust und der Wonne erster mystischer Erfahrungen aufstellen.

Die ersten Durchbrüche transpersonaler Energien werden der reifen Spiritualität ganzheitlichen Lebens gegenübergestellt, bei der der Kontemplative durch die Anerkennung der Getrenntheit während der schwarzen Nacht gereinigt wird. Das ganzheitliche Leben wurde als aktive Teilnahme an der "göttlichen Energie" beschrieben (statt einem passiven Vergnügen). Diese Energie wird in inspirierten Handlungen ausgedrückt. Die westlichen mystischen Lehrer weisen auf die Ähnlichkeiten zwischen der frühen Kindheitsentwicklung und den Erfahrungen des spirituellen Pfades hin. Deshalb transferiert der Kontemplative in der schwarzen Nacht wahrscheinlich auch seine Gefühle für jenen Elternteil, der ihn in seiner Kindheit verließ, auf das Bild Gottes.
Auch Wilber erwähnt, dass der durch die schwarze Nacht wandernde Mystiker die Bedeutung seines Lebens verloren hat. Dies gelte kaum für den narzisstischen Klienten oder Borderliner, der sich in einer Verlassenheitsdepression befinde. Stattdessen träume dieser Klient davon, sich wieder mit der "Nur-guten-Mutter-Figur" verschmelzen zu können. Dieser Traum ist ein Teil der Bedeutung seines Lebens. Die Illusion aufzugeben stellt die Hauptverzweiflungsquelle dar, die der Klient so intensiv in der Verlassenheitsdepression empfindet. Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen der intensiven Übung, die helfen soll, Gott zu finden, und dem Traum, irgendwo den perfekten Erlöser aufzustöbern. Dennoch mag dieser Unterschied manchmal gar nicht so groß sein wie er aussieht:

Vor der schwarzen Nacht mag der Kontemplative sehr wohl, zumindest teilweise, durch die Suche nach dem perfekten Erlöser motiviert sein, den er auf sein Bild von Gott projiziert. Der Überlebenskampf in der heutigen Gesellschaft, mag von vielen stärker deprivierten Klienten genauso große Anstrengungen verlangen wie die Übung vom Kontemplativen.

Zu 2. Das zweite Argument überzeugt mich nicht sehr. Die Kontemplativen lebten in einem kulturellen Klima, das den Selbstmord absolut tabuisierte und mit ewiger Höllenqual bestrafte; für Klienten aus der gegenwärtigen Kultur gilt dies viel weniger. Das hat zwei Konsequenzen:

Für einen Menschen, der zur christlichen Kultur gehört, ist der Selbstmord eine fast unannehmbare Alternative. Ein tatsächlicher Selbstmord wird in einer religiösen Kultur viel wahrscheinlicher verleugnet oder totgeschwiegen. Es ist bekannt, dass viele Mystiker in irgendeiner Phase ihres Lebens in ziemlich selbst-zerstörerischer Weise ausagierten (nicht umsonst bekam z.B. die Heilige Katharina von Siena den Spitznamen "Santa Anorexia"). Es ist ganz gut möglich, dass diese selbst-zerstörerischen Tendenzen durchaus tödlich endeten; die Grenzlinie zwischen dieser Art der Selbstzerstörung und dem Selbstmord ist sehr schmal.

Im Ganzen gesehen gibt es wohl Unterschiede, aber sicher genauso viele Parallelen zwischen der prä-ödipalen oder der ödipalen Verlassenheitsdepression und der schwarzen Nacht der Seele; die Grenze zwischen diesen beiden Arten der Verlassenheit erscheint mir nicht so dick wie Wilber meint.(2)

Zwischen Emporheben und Versinken: der Berührungspunkt der Erdung

Eine Art zu klären, was Erdung (d.h. vertikale Erdung) ist, ist, sie den beiden Arten "Erdung zu vermeiden" gegenüberzustellen. Erdung kann als dynamische Balance zwischen zwei polaren Gegensätzen definiert werden: sich selbst über den Boden erheben oder aber in ihm versinken. Eine optimale vertikale Erdung finden heißt, den "Berührungspunkt" zwischen emporheben und versinken finden. (3)

A. Eine Art Erdung zu vermeiden ist es, sich zu weigern auf den eigenen Füßen zu stehen; stattdessen lehnen wir uns auf andere und machen sie für das verantwortlich, was wir fühlen ("Du bist schuld daran, dass ich mich so fühle..."). Wenn das nicht klappt, sacken wir durch, versinken passiv im Boden, teilnahmslos, wir brechen zusammen. Falls dies mehr oder weniger chronisch wird, liegt ein Muster regressiver Vermeidung unserer Erwachsenenrealität und eine Unterschätzung unseres Potentials vor.

Erdung zu entwickeln, meint dann: aufstehen und zu dem stehen, was uns wichtig ist. Aber... das fühlt sich so schwer an, wir gehen mit Blei in den Schuhen; die Schwerkraft scheint uns festzukleben, wir sind niedergeschlagen, entmutigt. Dieses "Schwere-", dieses "Untensein-Gefühl" mag ganz konkret auftreten, wenn wir eine ganze Zeitlang Erdungs-Übungen ausgeführt haben und kann, muss aber nicht, ein erstes Anzeichen für eine Verlassenheitsdepression sein. Die erste auftauchende Schicht der Depression ist gewöhnlich das Ergebnis einer Neigung, uns selbst sinken zu lassen, uns selbst zu demütigen, zu demoralisieren; eine Depression, die aus intensivem Selbsthass kommt.
Es ist wichtig, diese beiden Formen der Depression zu unterscheiden; eine Selbsthass-Depression ist sehr oft eine Abwehr gegen die tiefere und anscheinend schmerzvollere Verlassenheitsdepression. Der Selbsthass ist gewöhnlich das Ergebnis von introjizierten Forderungen und negativen Verurteilungen; wir schluckten diese Forderungen und Verurteilungen, weil wir nur solange willkommen waren, solange wir uns fügten. Es scheint besser, uns selbst zu hassen, als hinausgeworfen zu werden; deshalb kann es so hart sein, den Selbsthass loszulassen!
Ein andermal steht vielleicht nicht das Gefühl der Niedergeschlagenheit im Vordergrund, sondern ein Gefühl der Schwäche. Wir halten das alles buchstäblich nicht mehr aus, unsere Füße können uns anscheinend nicht mehr tragen und sind wie aus Gummi.
Wenn wir uns entscheiden, mit dieser Schwäche zu bleiben, wird die Fallangst, die wir durch unsere Teilnahmslosigkeit vermeiden wollten ("es wird nicht funktionieren, warum es also versuchen?"), wieder lebendig: es fühlt sich an, als fielen wir in einen tiefen Abgrund. Wir wollen verzweifelt schreien: "Halt mich fest! Laß' mich nicht fallen!", aber es ist schon zu spät; denn sie haben uns bereits in der Vergangenheit fallen gelassen. Sie konnten uns nicht sicher halten; sie konnten unsere Gefühle, Bedürfnisse und Impulse nicht ertragen. Sobald wir diese Momente wiederbeleben, kommt die alte Verlassenheit mit aller Intensität wieder an die Oberfläche.

B. Das Gegenteil der Haltung, sich auf andere zu stützen und niederzusinken, ist die Weigerung, den Kontakt mit dem Boden zufühlen. Wir erheben uns über den Boden und über andere; wir tragen die Nase hoch und schauen hochmütig auf andere herab, die nicht bemerken, wie besonders wir doch sind. Wir scheinen fest zu stehen und so zu handeln, als ob wir keine anderen Menschen bräuchten. Und falls unsere Beine schwach werden sollten, kontrahieren wir unser Zwerchfell (wenn wir nicht mehr auf unseren Füßen stehen können, können wir immer noch versuchen, uns mit dem Zwerchfell hochzuhalten). Wir heben die Schultern, versteifen den Nacken und beißen grimmig die Zähne zusammen. Wir weigern uns aufzugeben und verleugnen unsere Unsicherheit, Verletzlichkeit und Unfähigkeit. Wir verleugnen die Realität der gegenseitigen Abhängigkeit und Überschätzen unsere eigenen Kräfte. Sich erden heißt hier: die Pose fallen lassen, aufgeben, demütiger werden und die Unsicherheit der "zitternden Knie" zulassen. Die Fallangst wird in diesem Fall hauptsächlich als Versagensangst gefühlt (flach aufs Gesicht zu fallen). Auf einer tieferen Ebene ist es die Angst, verachtet und wegen unserer Mängel hinausgeworfen zu werden.

Jay Stattman meinte dazu einmal ziemlich kurz: "Ein Mensch kann über dem Boden sein oder im Boden oder auf dem Boden." Als ich mit ihm später einmal darüber redete, wurde sehr klar, dass jemand seine Becken-Energie abschneidet, wenn er sich entweder über den Boden erhebt oder sich versinken lässt. Im ersten Fall zieht er sich über ein verkrampftes Becken hinweg nach oben, im zweiten Fall versackt er in einem leblosen Becken. Beides sind Möglichkeiten, eine mit panischem Schrecken verbundene Verlassenheit, die aus ödipaler Zurückweisung kommt, zu vermeiden. Aber der Preis ist hoch: wir verlieren den Kontakt mit unserer biologischen Basis, wir löschen unser inneres Feuer großenteils aus und zerdrücken unsere Lust am Leben; früher oder später fühlen wir uns ausgebrannt.

Erdung: alleine stehen

Auf den eigenen Füßen stehen meint letztlich: alleine stehen, so wie es die Existentialisten beschreiben. Jeder ist in seiner Essenz einzigartig und hat eine einzigartige Lebensgeschichte, die sich von jeder anderen unterscheidet. Niemand sieht einen Baum genauso, wie ich ihn sehe, und Wörter wie Alleinsein und Einzigartigkeit haben sehr wahrscheinlich für mich andere Konnotationen wie für. einen anderen. Niemand kann wissen, was gut für mich ist. Die Entscheidungen, die ich treffe und die mein Leben formen, sind meine, meine ganz allein.
Existentielles Alleinsein ist nicht identisch mit Verlassenheit, obwohl beide Konzepte, gewöhnlich auf der affektiven Ebene, eng miteinander verbunden sind. Ein Mensch, der nicht zumindest teilweise seine Gefühle früher Verlassenheit durchgearbeitet hat, wird, wenn er mit diesem existentiellen Alleinsein konfrontiert ist, regredieren und so reagieren, als ob irgendjemand ihm ein Unrecht antue. Für mich bezieht sich das Verlassenheitsgefühl auf ein Gefühl, von anderen abgelehnt, verleugnet oder missbraucht zu sein. Seine Wurzeln liegen in der Vergangenheit. Die Verlassenheit ist das Ergebnis von neurotischen Mängeln, mit denen unsere primären Bezugspersonen kämpften und die sie unwillentlich oder manchmal sogar willentlich, an uns ausagierten; um damit fertigzuwerden, mussten wir uns auf primitive Abwehrmechanismen zurückziehen, was zu einer gestörten Entwicklung führte.

Das existentielle Alleinsein hat nichts mit den Fehlern von anderen zu tun. Und mehr noch: sich ihm stellen, es akzeptieren und aushalten ist die nötige Vorbedingung für eine gesunde Entwicklung, für authentischen Kontakt und, so paradox das klingen mag, für eine tief gefühlte Verbindung mit anderen Menschen, wie ich im Folgenden illustrieren möchte.

Verbundenheit: der Berührungspunkt zwischen Verschmelzung und Isolation

Sowohl die Erfahrung, verlassen, als auch existentiell allein zu sein, kann auf zwei Weisen vermieden werden: durch den Versuch mit jemandem/einer Gruppe/ einem Objekt zu verschmelzen oder sich zu isolieren. (4)

I. Wenn ich nach Verschmelzung suche, verleugne ich meine Einzigartigkeit! Getrenntheit und auch die des anderen. Ich verliere mich selbst und versuche im anderen zu verschwinden. So versuche ich mich vor dem, was mich ängstigt oder bedrückt, zu verstecken. Indem ich mich anonym und konform verhalte, schon im voraus "Ja" sage und mich weigere Grenzen zu setzen, will ich mit dem anderen verschmelzen. Das ehrgeizige Motto heißt: "Lass' nichts zwischen uns sein."

2. Wenn ich mich selbst isoliere, verleugne ich mein Bedürfnis nach Kontakt, verstecke meine Gefühle und Wünsche vor den anderen und will mich so vor Unverständnis und Zurückweisung schützen. In Wirklichkeit weise ich den anderen ab und reduziere ihn auf etwas Unwichtiges oder gar Nichtexistentes. Das Alleinsein tut nun nicht mehr weh; ich habe es gewählt und idealisiere es als Freiheit: der andere geht mich nichts mehr an. Es ist jedoch eine negative Freiheit und kein Ausdruck von Autonomie: es ist die Freiheit von etwas und nicht die Freiheit zu etwas.

Martin Buber, dessen Lebenswerk sich um die Verbreitung der existentiellen lch-Du-Beziehung dreht, in der das Alleinsein transzendiert ist, betonte, dass eine gewisse Distanz Voraussetzung für eine Ich-Du-Begegnung sei. Er beschreibt zwei "Bewegungen", die ein Mensch machen müsse, wenn er an einer Ich-Du-Beziehung teilnehmen wolle:

"Den anderen entfernt sein lassen"; mit dieser Bewegung drücke ich meine Bereitschaft aus, den anderen wirklich ein menschliches Wesen sein zu lassen. "Eine Beziehung eingehen," oder "sich an einem wahrhaften Dialog beteiligen," in dem beide Partner sich wirklich gegenseitig anerkennen und schätzen. Gegenseitige Offenheit und intensive Verbindung sind die Hauptmerkmale dieses Dialogs, der beabsichtigt, "das Sein des anderen zu bestätigen."

Den anderen einen anderen sein lassen, das klingt so einfach, aber bedeutet, unser Alleinsein anzuerkennen und zu akzeptieren; dazu brauchen wir eine optimale Erdung. Es bedeutet auch die Illusion aufgeben, dass wir den anderen verstehen und in unsere geistigen Schubladen einordnen könnten. Und es bedeutet, das Vertraute loslassen, unsere Vorurteile und Vorgefassten Meinungen; mit anderen Worten:

Unsere "Armut im Geiste" zu akzeptieren. Aber diese Opfer werden uns reichlich vergolten. Buber hat die Belohnung sehr schön angedeutet. Er sagt z.B.: "Sobald wir das Du berühren, berührt uns der Atem des ewigen Lebens."

Das Paradox der authentischen Gemeinsamkeit (als Gegensatz zur Verschmelzung) ist, dass wir sie nur erleben können, wenn wir es wagen alleine zu stehen. Diese Erfahrung der Ganzheitlichkeit kann vielleicht folgendermaßen in Worte gefasst werden: "Ich bin allein, Du bist allein, und doch gibt es etwas Unbegreifliches, ein Geheimnis, das Dich und mich vereint."
Das, was Dich und mich vereint, transzendiert unser dualistisches Wissen. Es kann erlebt werden, wenn wir eine kontemplative Aufmerksamkeit entwickeln. Das, was Dich und mich vereint, kann als energetische Ladung zwischen uns erlebt werden. Wir können diese Energie fühlen, wenn wir unsere Herzen und unser Becken öffnen und den Raum zwischen uns beachten; wir können diese Energie aushalten, wenn wir im Kontakt mit "unserem" Boden bleiben.
In diesem Moment erleben wir vielleicht, was Buber so eindrucksvoll beschrieb: "Wir haben die Erlösung gefunden, aber keine Lösung."

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Anmerkungen

I. Oder, wie bei Borderlinern, die beiden falschen Selbste. Die zentrale Abwehr des Borderliners ist die Spaltung. Die Spaltung zwischen der "guten Mutter" und der "bösen Mutter" wird aufrechterhalten. Dies hat einen Grund und auch eine Aufgabe. Der Grund liegt in einer Entwicklungshemmung: die Entwicklung des Borderliners wurde in seiner Kindheit während der Wiederannäherungs-Phase gestoppt, d.h., bevor er eine Objekt-Konstanz aufbauen konnte. Die Aufgabe der Spaltung ist es, das Bild der "guten Mutter" vor der Zerstörung durch das Bild der "bösen Mutter" zu beschützen.

Aber nicht nur das Bild des primären Objektes ist gespalten, sondern auch das Selbst-Bild des Borderliners. Er identifiziert sich entweder mit einem "guten" Selbst bild, das mit der "guten Mutter", die das regressive Verhalten belohnt, eine Einheit formt, oder mit einem "schlechten" Selbstbild, das sich mit der "bösen Mutter" vereint, die seine autonomen Bestrebungen bestraft. Wenn der Borderliner sich selbst "individuierende Tendenzen" erlaubt, fühlt er sich von der "bösen Mutter" bestraft und verliert seine Verbindung mit der "guten Mutter". In der Therapie wird das "Gute-Mutter-Bild" und das "Böse-Mutter Bild" abwechselnd auf den Therapeuten projiziert; in einem Moment wird er als Erretter erlebt und im nächsten als grausames Monster (wenn er das regressive Muster des Klienten nicht belohnt).

2. Um der Klarheit willen möchte ich hinzufügen: Nur weil große Mystiker durch eine schwarze Nacht gegangen sind, heißt dies nicht notwendigerweise, dass jeder, der eine Verlassenheitsdepression durchwandert, ein großer Mystiker wird...

3. Der Begriff "Berührungspunkt" wurde von Jay Stattman geprägt; er bezieht sich auf die dynamische Balance innerhalb einer Polarität. Ein Beispiel für diesen Berührungspunkt ist der lebendige Tonus und die Sensitivität unserer Hand, die wir erleben können, wenn wir unsere Finger weder überstrecken noch zur Faust ballen; stattdessen finden wir einen Punkt zwischen den beiden Extremen. Wenn wir den Berührungspunkt gefunden haben, können wir uns offener, lebendiger und aufmerksamer in unserer Hand fühlen. Wenn wir bereit sind, ein bestimmtes Maß an Verletzlichkeit und Unsicherheit zu tolerieren, kann sich dieses Gefühl in unseren Arm, die Brust und darüber hinaus ausbreiten, wobei wir spüren, wie sich unsere Energie sogar über die Haut hinaus ausdehnt.

4. Ich möchte damit nicht unterstellen, dass das Verschmelzen mit anderen oder das Isolieren von anderen nicht auch bedeutungsvoll, befriedigend, bereichernd und authentisch sein kann; es wird nur problematisch, wenn wir uns daran festklammern, um das Alleinsein zu vermeiden.